Mara
Scheibinger

← zurück
zur Übersicht

Datenschutz
/ Kontakt

>>  Bergkiefernkäfer / Bundeswaldinventur / Heimatschutz / Tannenbaum / Methode (Erfassen von Welt)
>> Baum
>>  Bergkiefernkäfer / Bundeswaldinventur / Heimatschutz / Tannenbaum / Methode (Erfassen von Welt)
Modell und Fotografie (198cm x 111cm)

Ausstellung Brühlsche Galerie Dresden, 12.05.–10.06.2016
Der Baum wird als Gegenstand der Betrachtung aus seinem eigentlichen Wald-Kontext herausgelöst und in ein geometrisch präzises Koordinatensystem aus vertikaler, horizontaler und diagonaler Achse eingetragen. Wir sehen den Baum in der Draufsicht, der Schrägsicht und der Seitenansicht.

Die Darstellung des Gegenstandes auf der Bildebene mit dem Format 16:9 erfolgt nach den Regeln der darstellenden Geometrie (ISO-Methode E / europäische Darstellung / Ausrichtung nach Norden) und ist ausschließlich am Blick des Betrachters orientiert. (Ebene 1 / Betrachterebene)

Drei plastische Bäume sind auf einer Holzrampe mit einer Steigung von 45° montiert. Die Vertikalachsen der Bäume (Body-Frame) führen auf einen Mittelpunkt zu (World-Frame). (Ebene 2 / Baumbezugssystem)

Der diagonale Raumbezug leitet den Blick des Betrachters von Baum 1 (stark gestaucht, auf senkrechter Platte, in unmittelbarer Nähe), über Baum 2 (dem Betrachter entgegenstehend, zentral auf Schräge) zu Baum 3 (nach oben gerichtet, auf waagrechter Platte, in unbekannter Ferne). Die Raumtiefe wird durch unterschiedliche Proportionen der Bäume verstärkt. (Ebene 3 / Modell)

Ein ständiger Austausch zwischen Modell und Bild findet statt. – Wie stark muss die Verzerrung der räumlichen Modellrealität sein, um eine entzerrte Bildrealität zu generieren? Welches Informationsnetz entsteht, wenn die Darstellung eines komplexen Gegenstandes auf wenige Sichtweisen reduziert wird? Wenn diese Darstellung für die Betrachtung von überhaupt nur einem Standpunkt aus konstruiert ist? Ist ein Perspektivwechsel in einer auf diese Weise gerasterten zweidimensionalen Bildwelt überhaupt möglich?